Kötschlitz
Kötschlitz, das seit 2010 zur Stadt Leuna gehört, besteht aus den Orten Kötschlitz, Möritzsch und Zschöchergen.
Die drei Orte liegen idyllisch in der Elster-Luppe-Aue. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Westende des Saale-Elster-Kanals.
Geschichte
Kötschlitz
1299
Kötschlitz wurde erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich ab vom sorbisch-wendischen Wort „Kozilici“, was so viel bedeutet wie Feldscheune.
Graf von Hohenthal, der im Schloss Dölkau (Ortschaft Zweimen) wohnte, verpachtete das Rittergut in Kötschlitz. Die angesiedelten Bauern mussten Frondienste für diese Pächter leisten.
1516
Die Annen Kapelle wurde erbaut.
1746
Der Gottesdienstbetrieb in der Kapelle wurde, auf Wunsch von Graf Hans Christoph von Zweymen, eingestellt und erst in neuerer Zeit wieder aufgenommen.
Nach 1945
Das Land wurde unter den ansässigen Bauern aufgeteilt.
1951
Im Ort wurden eine Kinderkrippe und eine Kindertagesstätte gebaut. Diese werden noch heute genutzt.
Zschöchergen
700
Zschöchergen wurde am Rand der Elsteraue errichtet. Anfänglich bestand der Ort aus ein oder zwei Hütten, die von einer sorbischen Familie bewohnt wurden.
12. Jahrhundert
Deutsche Siedler ließen sich im Ort nieder. Die deutsche Sprache setzte sich durch.
14. Jahrhundert
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte.
Möritzsch
Möritzsch wurde ursprünglich von slawischen Familien gegründet. Die zu dem Volk der Slawen gehörenden Wenden legten ihre Dörfer als Rundlingsdörfer an. Dabei sind die Höfe um einen runden Platz angeordnet.
Die Einführung des Christentums erfolgte erst im 10. Jahrhundert unter Otto dem Großen und geschah im Zusammenhang mit der Gründung des Bistums Merseburg.
Besonderheiten
Die Annen Kapelle wurde ursprünglich im 14. Jahrhundert erbaut. Um 1516 ließ Graf Otto von Zweymen sie aus Bruchsteinen, im spätgotischen Stil, neu erbauen.
Graf Hans Christian von Zweymen schaffte 1746 den Gottesdienst in der Kapelle ab und ließ stattdessen eine Betstube in der Sankt Barbara Kirche in Zweimen errichten.
1983 wurde die Kapelle umfangreich renoviert. Heute finden in ihr wieder regelmäßige Gottesdienste statt.
Unmittelbar neben der Kapelle befindet sich ein Torbogen, der vom ehemaligen Rittergut zeugt. Das alte Herrenhaus dieses Guts wurde erhalten. Dort sind heute eine Kindertagesstätte und der Ortschaftsrat ansässig.
Neben dem traditionellen Osterfeuer findet alljährlich auch das sogenannte Pfingstbier statt. Mit einem großen Umzug und allerlei Unterhaltung zählt diese Veranstaltung zu den kulturellen Höhenpunkten des Ortes.