Kirche Spergau
Die evangelische Kirche in Spergau ist schon von Weitem sichtbar. Der Kirchturm überragt die umliegenden Gebäude deutlich.
Das zugehörige Gemeindehaus bietet Platz für viele Veranstaltungen.
Geschichte
968
Der deutsche Kaiser Otto I. erhob Merseburg zum Bischofssitz. Seitdem gehört "Spirga" (Spergau) zum Bistum.
10. und 11. Jahrhundert
Ein erstes Kirchengebäude wurde errichtet. Spuren und Überlieferungen gibt es jedoch aus dieser Zeit nicht.
1320
im Güterverzeichnis des Hochstifts wird der Pfarrer von "Sprighe" (Spergau) erwähnt.
15. Jahrhundert
Das Kirchengebäude wird in einer massiven Bauweise aus Bruch- und Sandstein errichtet.
1637
Im Zuge des 30jährigen Krieges brennt die Kirche. Kirchenschiff, Turm und Glocken werden zerstört.
1653
Der Turm wird neu errichtet.
1664
Die erste Orgel wird eingebaut.
1698 bis 1705
Das Kirchenschiff wird ausgebaut. Zudem erfolgt ein Neubau des Turms mit erheblichen Veränderungen.
1927
Eine gründliche Reparatur erfolgt. Dabei wird auch eine elektrische Heizung eingebaut.
1944/1945
Bei Bombenangriffen wird die Kirche beschädigt.
1949/1950
Die Kriegsschäden werden beseitigt und eine Neugestaltung erfolgt.
1967
Der alte Friedhof wird eingeebnet. Grabplatten werden an der Kirchenmauer angebracht.
1992
Der Turm wird rekonstruiert. Dabei wird die Turmhaube mit Schiefer neu gedeckt und die Wetterfahne erneuert.
1994
Der Innenraum wird erneuert und der Zugang zur Kirche neu gepflastert.
2001
Der verschollene Taufsteindeckel, der bisher in privater Hand war, wird der Gemeinde zurückgegeben.
2007
Umfangreiche Sanierungsarbeiten werden begonnen. Dabei werden Dachstuhl, Turm und Glockenstuhl überhohlt.
Im Innenraum werden Empore und Bänke renoviert. Es erfolgt der Einbau einer neuen Sitzheizung.
Die Kanzel mit Deckel und die gotischen Figuren werden restauriert.
Zudem wir eine Digitalorgel angeschafft.
Zwei neue Glocken werden in Lauchhammer gegossen.
2008
Die neu gegossenen Glocken werden eingebaut.
Ein Kirchweihfest wird gefeiert. Dabei erklingen das Geläut und die Digitalorgel erstmalig.
Architektur
Der halbachteckig abschließende Chor ist spätgotisch. Er machte wohl früher die ganze Kirche aus. Ihre heutige Form erhielt die Kirche durch den Anbau des jetzigen Schiffes (1698).
Der Turm geht aus einem Viereck in ein Achteck über und hat eine aufgesetzte Haube.
Der obere Chor wird von einem Netzgewölbe überspannt. Die Rippen werden aus zwei aneinander gestoßenen flachen Hohlkehlen gebildet und sind auf einfache Konsolen aufgesetzt.
Die Glocken wurden 2007 in Lauchhammer gegossen. Seit 2008 hängen sie im Turm.
Die große Glocke wiegt 499kg und trägt die Aufschrift "Ehre sei Gott". Die kleinere Glocke wiegt 306kg und trägt die Aufschrift "Friede auf Erden".
Heutige Nutzung
Das Gebäude der Kirche in Spergau gehört zum Kirchspiel Großkorbetha. Bei Gottesdiensten, die im zweiwöchigen Rhythmus stattfinden und abgesprochenen Führungen ist ein Zugang möglich.
Zahlreiche Konzerte, Kirchenmusiken, das Martinsfest und das Krippenspiel füllen den jährlichen Veranstaltungskalender.
Im angrenzenden Gemeindehaus finden zahlreiche Gemeindeveranstaltungen statt. Neben den Treffen für Gemeindemitglieder von jung bis alt, finden auch regelmäßige Treffen der Frauenhilfe statt.