Die Familie Barth
Der Architekt Wilhelm Karl Willy August Barth (geb. 1877 in Wiesbaden, verst. 1951 in Leuna) heiratete am 31.10.1903 Elisabeth „Liesel“ Josefine Bechtel (geb. 1892, verst. 1952) im Dom zu Speyer. Die Familie wohnte ab 1904 in Landau, wo Barth Teilhaber eines Architekturbüros war.
1916 ging der von der Westfront abkommandierte und mit der Siedlungsplanung beauftragte Karl Barth zunächst allein nach Rössen/Leuna. (Die Stadt Leuna entstand am 1. Juli 1930 durch Zusammenschluß der Landgemeinden Ockendorf-Leuna, Rössen, Göhlitzsch, Daspig und Kröllwitz.) In den Sommerferien 1916 und 1917 kam seine Frau Elisabeth mit den Kindern Lothar (geb. 1904, verst. 1934), Edeltraut (geb. 1905, verst. 1932) und Bruno (geb. 1907, verst. 1980) aus dem Rheinland zu Besuch nach Leuna. Hier konnten sich die Kinder austoben und das Saaletal erkunden.
Nach dem Umbau des Windmüllerhauses, dem Baubüro der Kolonie Neu-Rössen, wohnte die Familie Barth von 1918 bis 1919 dort im Dachgeschoss und bewirtschaftete den Garten des Grundstückes zur Selbstversorgung.
1920 war die „Barthsche Villa“ (Barth nannte sie Landhaus) in der Friedrich-Ebert-Straße 26 fertiggestellt und die Familie Barth zog dort ein. Im Souterrain betrieb Karl Barth sein Architekturbüro. Am 6. Dezember 1944 wurde das Landhaus bei einem Luftangriff schwer beschädigt. Barth ließ das Gebäude bis 1947 ohne das hohe Walmdach wiederaufbauen.
Sohn Bruno eröffnete am 1. Februar 1948 seine Zahnarztpraxis im Erdgeschoss der Villa. Gemeinsam mit seiner Frau, die ihre Söhne Rupert und Arnd Schick in die Ehe brachte, lebte er bis zur Flucht in die BRD im Jahr 1958 in der Villa Barth.
Zwei Brüder von Elisabeth Barth, Werner und Carl Bechtel, wohnten zur Karl Barths Lebzeiten mit ihren Familien ebenfalls in Leuna und arbeiteten als Ingenieure im Werk. Die Gräber von Karl und Elisabeth Barth und ihren früh verstorbenen Kindern Lothar und Edeltraud befanden sich gemeinsam mit dem Bechtelschen Familiengrab auf dem Merseburger Friedhof der Kirchengemeinde St. Maximi und sind nicht erhalten geblieben.