90 Jahre Feuerwehr Rodden
Am 6. Januar 1934 wurde die Feuerwehr Rodden unter dem damaligen Spritzenmeister Herrmann Marquart gegründet. Doch das Löschwesen gab es in Rodden schon seit 1874. Mit der offiziellen Gründung von 1934 gehörten der Freiwilligen Feuerwehr Rodden 28 Kameraden an. Am 15. Juni 2024 wurde dieses 90jährige Jubiläum gebürtig auf dem Festplatz in Pissen gefeiert. Mit einem Festumzug der Feuerwehren startete der Festakt von Rodden nach Pissen. Zu sehen war eine Zeitschiene von historischer bis moderner Feuerwehrtechnik sowie verschiedene Uniformen und Schutzkleidungen. Begleitet wurde der Umzug musikalisch vom Spielmannszug Taucha.
Nach dem alle Feuerwehren in Pissen angekommen waren, begrüßte Ortswehrleiter Christoph Mahler die Gäste. In seiner Rede ging er auf die Geschichte der Wehr ein. Durch den Krieg und der daraus resultierenden Einberufung war es sehr schwer den Brandschutz in der Ortschaft aufrecht zu erhalten. So wurden durch den damaligen Bürgermeister 15 Leute verpflichtet. Zu Kriegsende konnte die Pflichtfeuerwehr wieder aufgelöst werden. Nach dem Krieg fanden sich 40 Kameraden, die mit der alten Pferdespritze den Geist der Feuerwehr weiterführten. Unter dem Kommando von Wehrleiter Walter Knauth wurde so der Grundstein für die kommenden Jahre gelegt. Heute sind noch vier Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung, den ein ganz besonderer Dank gilt. 1971 wurde ein Tragkraftspritzenanhänger (TSA-TS8) angeschafft, welcher die Wehr bis zur Wiedervereinigung begleitete. Durch Herrn Gerhard Munz wurde ein Ford Transit, Baujahr 1972, als Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) gekauft, welcher bis heute sein Dienst leistet. Ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF) und ein Stellplatz befinden sich gegenwärtig in der Ausführung. Zum heutigen Tag kann die Feuerwehr Rodden auf 24 aktive Einsatzkräfte mit 12 Atemschutzgeräteträgern und 19 Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung blicken. Herr Mahler bedankte sich bei allen Kameradinnen und Kameraden, für die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadtwehrleitung und der Stadtverwaltung, sowie den Kreisbrandmeister. Ein besonderer Dank gilt den Sponsoren, die dieses Jubiläum ermöglicht haben. Im Anschluss folgten Grußworte der Gäste. So ergriff Bürgermeister Michael Bedla das Wort und dankte der Feuerwehr Rodden für Ihre Einsatzbereitschaft und blickte auf die Arbeit der Wehr und den anstehenden Investitionen. Gemeinsam mit Stadtwehrleiter Matthias Forst und dem zuständigen Sachbearbeiter Matthias Schröter wurde der Feuerwehr Rodden ein aufblasbares Dome-Zelt überreicht.
Nach dem Mittag aus der Gulaschkanone und vom Grill ging es mit einer Vorführung weiter. Dabei brannte ein kleines Holzhaus am Dorfteich. Die Bewohner alarmierten die Nachbarn und gemeinsam wurde der Brand mit einer Eimerkette versucht unter Kontrolle zu bringen. Die Sirene erklang und ein Zeitsprung war zu sehen. Aus der Eimerkette wurde eine historische Pferdespritze des Vereins zur Traditionspflege der Feuerwehr e.V. aus Rampitz - Thalschütz, die von Kameraden in historischen Uniformen bedient wurde. Die Sirene ertönte ein weiteres Mal. Die Pferdespritze verschwand. Ein Löschgruppenfahrzeug (LF 20/16) fuhr Richtung Festplatz. Die Jugendfeuerwehr Günthersdorf-Kötschlitz zeigte einen klassischen Löschangriff mit Atemschutzdummies. Ein weiteres Mal konnte die Sirene wahrgenommen werden. Das Hubrettungsfahrzeug (TGM 23/12) der Feuerwehr Bad Dürrenberg und das neue Tanklöschfahrzeug (TLF 4000) der Ortsfeuerwehr Kötzschau fuhren vor und bauten einen weiteren Löschangriff auf. Die Jugendfeuerwehr Günthersdorf-Kötschlitz besetzte den TGM und löschte nun aus der Luft das brennende Haus. Den Gästen wurde so der Wandel des Löschwesens und der Technik der Feuerwehr anschaulich präsentiert.
Die Kinderfeuerwehr Kötzschau sorgte ebenfalls für Unterhaltung, indem sie bei Ihrer Vorführung zeigte, welche Gerätschaft die Feuerwehr mitführt und wie ein „brennendes Haus“ mit einer Kübelspritze gelöscht wird.
Große Beliebtheit fand auf dem Festplatz das Pissener Schweinereiten. Am Abend konnten die Gäste das Tanzbein schwingen und den Abend in geselliger Atmosphäre ausklingen lassen.
Insgesamt war das 90-jährige Jubiläum der Feuerwehr Rodden ein voller Erfolg und ein gelungenes Fest, dass die Bedeutung der Feuerwehr für die Ortschaft und ihre Bewohner unterstrich. Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie wichtig ehrenamtliches Engagement und Zusammenarbeit in Notfällen sind.
Weitere Bilder finden Sie auf der Internetseite der Stadt Leuna unter der Rubrik Freiwillige Feuerwehr.
Matthias Schröter
FF Stadt Leuna